[packman] Was ist los mit PackMan?
Markus Kohm
markus.kohm at gmx.de
Mon Jan 9 09:06:06 CET 2012
Am Freitag, 30. Dezember 2011 schrieb Pascal Bleser:
> * Leute die Probleme melden, sollen zuerst an Upstream wenden;
Das widerspricht aber den üblichen Gepflogenheiten. Normalerweise sollte man
Probleme nur dann Upstream melden, wenn man die aktuelle Upstream-Version
verwendet. Anwender von Redistributionen wissen aber oftmals nicht einmal, auf
welcher Version die verwendete Distribution basiert, geschweige denn ob und
ggf. welche Patches diese enthält. Deshalb propagieren sehr viele Projekte,
eben nicht Upstream zu melden, sondern sich zuerst an seinen Distributor zu
wenden. Der sollte dann normalerweise ggf. die Upstream-Kommunikation
anstoßen, wenn er sicher ist, dass es sich um ein Upstream-Problem handelt.
Zu dem genannten Problem mit der Identifizierung der verwendeten Version und
des daraus resultierenden Verursachers haben viele Anwender zusätzlich das
Problem, dass sie in der Kommunikation mit den Softwareentwicklern oftmals
gnadenlos überfordert sind - spätestens wenn die Software ggf. mit Patches neu
compiliert und installiert werden soll.
AFAIR wird bei Debian sogar explizit propagiert, dass Debian der
Ansprechpartner für Debian-Anwender ist.
Ich empfehle, dass Packman nicht versucht, möglichst viele Pakete anzubieten,
sondern nur möglichst gut gepflegte. Wobei ich explizit nicht meine, dass die
entsprechende Software möglichst gut gepflegt ist, sondern dass es einen
Paketverwalter bei Packman dafür gibt, der das Packman-Paket auch wirklich
pflegt. Zwar bin ich als Anwender auch erst versucht zu rufen: »Könnt Ihr XYZ
nicht auch noch aufnehmen?«. Langfristig gesehen, halte ich es aber für
besser, wenn ich mich darauf verlassen kann, dass ich von Packman zuverlässige
Software bekomme. Dazu gehört auch, dass ich Fehler melden kann und darauf
nicht erst nach Wochen reagiert wird, sondern insbesondere bei Update-Fehlern
auch kurzfristig - ggf. mit einem Rollback. Das kann dann eben auch heißen,
dass wenn ein Mitstreiter ausfällt, auch die von ihm verwalteten Pakete auf
die Abschussliste geraten. Vielleicht sollte man das sogar durch ein
"unsupported"- oder "staged"-Unterrepository verdeutlichen.
Ich nutze Packman seit Jahren. Früher habe ich nicht lange darüber
nachgedacht, ob ich ein Update "riskieren" kann. Inzwischen mache ich mir
schon Gedanken, ob ich mir in der aktuellen Situation eventuelle Probleme nach
einem Update leisten kann. Ob das objektiv mit Änderungen bei der Qualität
begründet ist, kann ich aber nicht mit Sicherheit sagen. Für mich ist Packman
noch immer eines der wertvollsten Repositories.
Gruß
Markus
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